Geschichte Himmighausen-Bahnhof
Himmighausen- Bahnhof ist ein Ortsteil der Ortschaft Himmighausen.
In Himmighausen-Bahnhof treffen drei Grenzen aufeinander:
Himmighausen, Sandebeck und das Fürstentum Lippe, wie eine Karte von 1830 zeigt.
Es ist demnach für die Bahnhöfer nicht immer ganz einfach zu benennen, ob diese nun zu Nieheim oder doch zu Steinheim gehören, da die Flure Himmighausen-Bahnhofs zu unterschiedlichen Städten zählen.
Als 1870 der Bahnhof eröffnet wurde, verband dieser das Ruhrgebiet mit Hannover und diente damit sowohl als Personen- als auch als Güterbahnhof. So wurden beispielsweise rund um den Velmerstot Bruchsteine abgebaut, die dann mit dem Zug von Himmighausen-Bahnhof unter anderem zum Kölner Dom transportiert wurden und anschließend dort verbaut wurden.
Das mit dem Bahnhof einiges an Leben in die kleine Ortschaft Himmighausen und ihrem Bahnhof einzog, beweisen die damaligen Geschäfte und Bauten, denn durch den Bau des Bahnhofsgebäudes verbesserte sich die Arbeitssituation der Dörfler schlagartig, da Arbeiter, zum Beispiel zum Streckenbau, benötigt wurden.
Um 1895 wurde dann das Postgebäude erbaut, zwei Jahre zuvor baute die Familie Schrader aus Steinheim ein Wohn- und Kaufhaus. Zusätzlich entstand ein Kindererholungsheim, an welches 1911 ein Badehaus und ein Turnhaus für die Kinder angebaut wurde. 1925 kam noch ein Bettenhaus für Kleinkinder hinzu, gegen Ende der 1920er schließt das Kinderheim allerdings.
Die Gebäude beherbergten um 1933 dann eine Abteilung des Reichsarbeiterdienstes, unter dem beispielsweise Straßen und Uferbefestigungen entstanden.
Heute befindet sich dort die Gesamtdeutsche Bildungsstätte der DJO.
Näheres unter “Links”.Im selben Jahr, also 1933 wurde die evangelische Kapelle erbaut, die auch heute noch (modernisiert) genutzt wird. Näheres unter Kapelle Himmighausen Bahnhof
Ein weiterer interessanter Fakt ist, dass im Bahnhofsgebäude eine Wirtschaft untergebracht war – allerdings in zwei Klassen unterteilt.
Doch der zweite Weltkrieg ging auch an Himmighausen-Bahnhof nicht spurlos vorbei.
Es gab Angriffe von Bombern auf den Bahnhof und die Züge, man weiß aber auch von Abschüssen amerikanischer Flieger. In den 1940ern gab es ein Kriegsgefangenenlager, das zum größten Teil Russen beherbergte. Diese wechselten beispielsweise Bahnschwellen aus. Bestattet wurden die Russen in einem abgetrennten Bereich, Russenfriedhof genannt. Einige Bahnhöfer pflegten die Gräber bis zur Umbettung in den 60er Jahren.
Als Anfang der 60er Jahre das Gasthaus im Bahnhof geschlossen wurde, war das Ende des Bahnhofes bereits abzusehen.
Die Post existierte noch bis 1970, drei Jahre später hat es sogar einen Amoklauf im Bahnhofsgebäude gegeben, bei dem aber niemand zu Schaden kam. Im darauffolgenden Jahr wurde das Bahnhofsgebäude geschlossen. Himmighausen-Bahnhof blieb zunächst eine Haltestelle; am 28.05.1989 hielt der letzte Zug, Linie Herford-Altenbeken in Himmighausen-Bahnhof.