Dorfmoment 5 am 29.06.2025 …“der Hirte wartet“
Zum letzten Dorfmoment dieser geplanten Reihe sind über 120 Gäste zur Nonenstelle gekommen, um dort zu erfahren, was es mit dem wartenden Hirten auf sich hat. Zusätzlich hat die Projektgruppe anlässlich des geschichtsträchtigen Mottos, nämlich die Geschichte des Kuhhirten im Dorfe Himmighausen, die über 80-jährigen Dorfbewohner persönlich eingeladen. Es war schön zu erleben, dass viele dieser Einladung gefolgt sind. Bei Kaffee und Kuchen unserer heimischen Bäckerei Papenkordt wurde über historische Begebenheiten, Anekdoten und Erinnerungen geplaudert. Zu bestaunen gibt es seitdem in der Nähe der Brücke einen stählernen, lebensgroßen Kuhhirten, der neugierig von einem Kuhkopf beäugt wird. Diese Figuren sollen an vergangene Momente erinnern, als der Himmighäuser Hirte das Vieh täglich zusammengetrieben und auf den Flächen der Hudegemeinschaft am Rande unseres Dorfes gehütet hat.
Hierzu ein paar erklärende Worte:
Als Hude wird die gemeinschaftliche Nutzung von baumbestandenen Weiden bezeichnet. Der Begriff wird von dem Wort Hüten abgeleitet. Das Huderevier existierte seit 1843 und wurde bis in die 1970er Jahre des genutzt. Die mit dem Strukturwandel verbundene Verringerung der landwirtschaftlichen Betriebe führte dazu, dass nur noch wenige Interessenten die Fläche für die Beweidung eigener Tiere nutzten. Andere Teile der ca. dreißig Hektar großen Flächen waren verpachtet oder lagen brach.
Im Jahr 2019 wurde die Hude Stiftung Himmighausen gegründet. Die 20 Interessenten der Hudegemeinschaft hatten beschlossen, das Vermögen generationsübergreifend in diese Stiftung einzubringen. Damit soll der ursprüngliche Zweck zukunftsfähig gemacht werden. Vorrangige Ziele der Hude Stiftung sind der Erhalt und die Pflege der Flächen sowie die Förderung der Identifikation der Bürger mit ihrem Lebensraum.
Abschließend bedankt sich die Projektgruppe bei den zahlreichen Helfern und Unterstützern der vergangenen Veranstaltungen, die zusammen mit jedem einzelnen Besucher zur Entstehung vieler, schöner, neuer Dorfmomente beigetragen haben.
Doch dies muss nicht der letzte Dorfmoment gewesen sein: Jeder der sich bewogen fühlt, kann, in welcher Form auch immer, einen weiteren Dorfmoment initiieren und so das Leben in der Gemeinschaft mitgestalten. Ob allein, in der Gruppe oder im Verein, lasst uns auch in Zukunft „auf ein Stündchen…“ gemeinsame Momente erleben!